Menu

Köhlerei

Die Köhlerei

FDOK 018 02 14.B.01.jpg

Die Köhlerei in der Schweiz wurde 2018 offiziell in die Liste der lebenden Traditionen auf die Liste der UNESCO-Liste des immateriellen Erbes der Schweiz aufgenommen.

Die steilen und grösstenteils nur durch enge und steile Wege erschlossenen Wälder des Napfberglandes machte (und macht noch immer), das Wegführen von Stammholz vielerorts unmöglich. Der Abtransport als Holzkohle war daher nicht nur einfacher, sondern auch lukrativer. Zudem hatten die Köhlerei im Entlebuch stets gute Abnehmer. Erst die Glashütten und im neunzehnten Jahrhundert die Stahlindustrie in der Emmenweid führten zu einem Höhepunkt gegen Ende des 19. und Beginn des 20. Jahrhunderts.

Mit der Nutzung von Steinkohle, der Elektrifizierung und anderen technischen Neuerungen nahm die Nachfrage stetig ab. Erst in der Zeit des Ersten- und später des Zweiten Weltkrieges erfuhr die Köhlerei wieder einen Aufschwung da Steinkohle oder andere Brenn- und Heizmittel knapp wurden. So wurde jährlich rund 1000 Tonnen Holzkohle für die Industrie und private Haushalte produziert.

Der Niedergang der Köhlerei kam in der Mitte der achtziger Jahre als die Industrie endgültig als Abnehmer wegfiel. Heute wird hauptsächlich noch in der Gemeinde Romoos geköhlert. Die rund acht Köhler produzieren dort ca. 110 Tonnen Holzkohle pro Jahr. Diese Kohle wird fast ausschliesslich als Grillkohle, exklusiv bei "Otto's» verkauft.



Die Köhlerei in der Fotografie

EA090710-H-144-log.jpg

Die Köhlerei im Entlebuch war seit den Jahren des Zweiten Weltkrieges ein beliebtes Thema von Fotografen. Dieses Interesse ist ungebrochen, und in den vielen Jahrzehnten wurde die Köhlerei immer wieder dokumentiert.

Die Dokumentationen waren gerade zu Anfang hauptsächlich volkskundlich oder volkstümlich/romantisch geprägt.

Dies hat sich in den letzten Jahren geändert und es entstanden Kultur- und sozialanthropologische Dokumentationen die nicht nur die Produktion im Fokus hatten sondern zunehmend auch den Wechsel der Generationen, der technischen Hilfsmittel, dem Einzug der Frauen in dieses bisher von Männern dominierten Handwerk und den Schritt in die Touristische Vermarktung zeigen. Auch die einzelnen Personen und ihre Position im Umfeld rücken stärker in den Fokus. Ausserdem kam der Aspekt der Werbefotografie hinzu. Mit der UNESCO-Biosphäre Entlebuch und der touristischen Vermarktung des Köhler-Handwerks wurde das Thema immer wieder werbefotografisch aufgegriffen.


Fotografische Dokumentationen des Köhler-Handwerks in der Schweiz finden sich in diesem Lexikon bei:



Liste der Köhlerplätze



Literatur

  • HOLZKOHLE – vom schwarzen Gold zur Glut im Grill, Helmuth W. Rodenhausen, Haupt Verlag, 2019, ISBN 978-3-258-60214-1
  • J. L. Späth: praktische Abhandlung über das Verkohlen des des Holzes in großen und kleinen Meilern. Nürnberg 18oo
  • «DU» - kulturelle Monatsschrift, Band 6 (1946), Heft 8; Ein Kohlemeiler im Entlebuch, Seite 51
  • 100 Bilder von einem Kohlenmeiler im Entlebuch, Ernst Brunner, Luzern, 1940



Quellen

  • LINK Köhlerverband Romoos
  • [1] Bildgalerie Uni Basel - Köhlerei Peter Duss
  • Simon Meyer >> Privatarchiv
  • LINK Historisches Lexikon der Schweiz
  • LINK Wikipedia/Köhler



Galerie