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Josef Abächerli-Zumstein: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Josef Abächerli''' ([[3. März]] [[:Kategorie:1868|1868]] in [[:Kategorie:Giswil|Giswil]] bis [[18. September]] [[:Kategorie:1929|1929]], in [[:Kategorie:Sarnen|Sarnen]]) war ein Drucker, Verleger und Fotograf in Sarnen im [[:Kategorie:Kanton Obwalden|Kanton Obwalden]]. Er war der Vater des Fotografen [[Carl Abächerli-Capraro]].
'''Josef Abächerli''' ([[3. März]] [[:Kategorie:1868|1868]] in [[:Kategorie:Giswil|Giswil]] bis [[18. September]] [[:Kategorie:1929|1929]], in [[:Kategorie:Sarnen|Sarnen]]) war ein Drucker, Verleger und Fotograf in Sarnen im [[:Kategorie:Kanton Obwalden|Kanton Obwalden]]. Er war der Vater des Fotografen [[Carl Abächerli-Capraro]].


Josef Abächerli wuchs als Sohn des Melchior Abächerli (1843-1915) und der Salome Abächerli (1838 - 1920) in Giswil auf. Nach den Schul und Lehrjahren, wanderte er 1887 nach Brasilien aus um in einer Schweizer Kolonie als Lehrer zu arbeiten.  
Josef Abächerli wuchs als Sohn des Melchior Abächerli (1843-1915) und der Salome Abächerli (1838 - 1920) in Giswil auf. Nach den Schul- und Lehrjahren, wanderte er 1887 nach Brasilien aus um in einer Schweizer Kolonie als Lehrer zu arbeiten.  


<div style="border:1px solid #808080; margin:5px 3px 0px 3px; padding:0 5px 2px 5px; background:#EEEEEE">Die grosse Armut und Arbeitslosigkeit welche im 19. Jahrhundert in den Berggebieten herrschte zwang viele Familien auszuwandern. Da in Brasilien wie auch in anderen Ländern die Sklaverei abgeschafft worden war, wurden dort Arbeitskräfte gesucht. Die Werbung für die Aussiedlung welche auch in Schweizer Zeitungen und Amstblättern geschaltet wurde, verfehlte auch in Obwalden ihre Wirkung nicht.  
<div style="border:1px solid #808080; margin:5px 3px 0px 3px; padding:0 5px 2px 5px; background:#EEEEEE">Die grosse Armut und Arbeitslosigkeit welche im 19. Jahrhundert in den Berggebieten herrschte zwang viele Familien auszuwandern. Da in Brasilien wie auch in anderen Ländern die Sklaverei abgeschafft worden war, wurden dort Arbeitskräfte gesucht. Die Werbung für die Aussiedlung welche auch in Schweizer Zeitungen und Amstblättern geschaltet wurde und durch den Kanton Obwalden auch forciert wurde, verfehlte auch in Obwalden ihre Wirkung nicht.  
1854 entschieden sich sechsundzwanzig Obwaldner Familie, darunter die Familien Ambiel, Bannwart und Amstalden, nach Brasilien auszuwandern. Sei bekamen in den Kaffeeplantagen bei Campinas, 100 Kilometer nördlich von São Paulo, Arbeit.  
1854 entschieden sich sechsundzwanzig Obwaldner Familie, darunter die Familien Ambiel, Bannwart und Amstalden, nach Brasilien auszuwandern. Sei bekamen in den Kaffeeplantagen bei Campinas, 100 Kilometer nördlich von São Paulo, Arbeit.  
Da die wenigsten Auswanderer über das Geld verfügten sich die teure Überfahrt zu leisten, mussten sie die Reisekosten abarbeiten, was oft Jahre dauerte und in dieser Zeit faktisch Sklaverei bedeutete. Trotz dieser Erfahrungen gab es einen regen Briefwechsel zwischen Auswanderern und Daheimgebliebenen. So entschlossen sich 1880 35 weitere Familien zum Auswandern.
Da die wenigsten Auswanderer über das Geld verfügten sich die teure Überfahrt zu leisten, mussten sie die Reisekosten, welche ihnen der Kanton vorschoss, abarbeiten, was oft Jahre dauerte. Das Leben der Aussiedler war dadurch oft noch schwerer als für die Daheimgebliebenen. Trotz dieser Erfahrungen gab es einen regen Briefwechsel zwischen Auswanderern und Daheimgebliebenen. So entschlossen sich 1880 35 weitere Familien zum Auswandern.
1884 kauften diese bei Indaiatuba rund 1125 Hektar Land und gründeten darauf die Colônia Helvetia. </div>
1884 kauften diese bei Indaiatuba rund 1125 Hektar Land und gründeten darauf die Colônia Helvetia. </div>



Version vom 1. Dezember 2017, 09:30 Uhr

Biografie

Josef Abächerli (3. März 1868 in Giswil bis 18. September 1929, in Sarnen) war ein Drucker, Verleger und Fotograf in Sarnen im Kanton Obwalden. Er war der Vater des Fotografen Carl Abächerli-Capraro.

Josef Abächerli wuchs als Sohn des Melchior Abächerli (1843-1915) und der Salome Abächerli (1838 - 1920) in Giswil auf. Nach den Schul- und Lehrjahren, wanderte er 1887 nach Brasilien aus um in einer Schweizer Kolonie als Lehrer zu arbeiten.

Die grosse Armut und Arbeitslosigkeit welche im 19. Jahrhundert in den Berggebieten herrschte zwang viele Familien auszuwandern. Da in Brasilien wie auch in anderen Ländern die Sklaverei abgeschafft worden war, wurden dort Arbeitskräfte gesucht. Die Werbung für die Aussiedlung welche auch in Schweizer Zeitungen und Amstblättern geschaltet wurde und durch den Kanton Obwalden auch forciert wurde, verfehlte auch in Obwalden ihre Wirkung nicht.

1854 entschieden sich sechsundzwanzig Obwaldner Familie, darunter die Familien Ambiel, Bannwart und Amstalden, nach Brasilien auszuwandern. Sei bekamen in den Kaffeeplantagen bei Campinas, 100 Kilometer nördlich von São Paulo, Arbeit. Da die wenigsten Auswanderer über das Geld verfügten sich die teure Überfahrt zu leisten, mussten sie die Reisekosten, welche ihnen der Kanton vorschoss, abarbeiten, was oft Jahre dauerte. Das Leben der Aussiedler war dadurch oft noch schwerer als für die Daheimgebliebenen. Trotz dieser Erfahrungen gab es einen regen Briefwechsel zwischen Auswanderern und Daheimgebliebenen. So entschlossen sich 1880 35 weitere Familien zum Auswandern.

1884 kauften diese bei Indaiatuba rund 1125 Hektar Land und gründeten darauf die Colônia Helvetia.

Es ist anzunehmen, dass Josef Abächerli Freunde oder Verwandte in der Kolonie in Brasilien hatte und daher den Weg dorthin unternahm. Nach acht Monaten brach er das Vorhaben jedoch wieder ab und kehrte in die Schweiz zurück.

In Giswil arbeitete Josef Abächerli bei der soeben eröffneten Brünigbahn. Zu etwa der gleichen Zeit richtete der Giswiler Lehrer und Gemeindeschreiber Jakob Halter in der ehemaligen Wirtschaft Rudenz eine Buchdruckerei ein. Abächerli war fasziniert von diesem Beruf und erlernte das Handwerk von den dort tätigen Schriftsetzern. 1893 gründete er zusammen mit dem ebenfalls aus Giswil stammenden Josef Schäli die Zeitung "Der Unterwaldner". Während Josef Abächerli für Verlag und Druck zuständig war, amtete Schäli, den man später auch als "Chronist" bezeichnete, als alleiniger Redaktor. Am 11. November 1893 erschien die erste Ausgabe einer "einheimischen, kurzweiligen, unabhängigen Zeitung" welche von den beiden Machern als "Damm gegen fremde Journalistik" errichtet wurde. Das Blatt erschien bis 1982.

In der Folge arbeitete Abächerli als Schriftsetzer in der Druckerei Engelberger in Stans. Diese wurde 1896 gegründet. Es ist anzunehmen, dass er dort mit dem noch jungen Medium Fotografie in Kontakt kam und wohl auch das Handwerk erlernte. Die aufkommenden "Postkarten" waren bereits damals eine Sparte der Druckerei Engelberger.

1901 errichtete Josef Abächerli in Giswil sein erstes Foto-Atelier. Er arbeitete hauptsächlich sonntags, wenn die Leute ihren Sonntagsstaat trugen. Unter der Woche arbeitete Abächerli weiter in der Druckerei Engelberger, für die er nun hauptsächlich Postkartenmotive fotografierte.

Er spezialisierte sich 1903 in Kassel auf die sogenannte Schmelzfotografie oder Foto-Keramik, welche im Wesentlichen darin besteht, Bilder auf Porzellanplatten zu übertragen. 1906 übernahm Abächerli das Atelier des Fotografen Alois Ettlin in Sarnen und liess sich zusammen mit seiner Frau Franziska Zumstein und den sieben Kindern im Hauptort nieder. Die Foto-Keramik wurde zum Alleinstellungsmerkmal von Foto Abächerli und zu dessen Haupteinnahmequelle: in der Schweiz existierte kein Konkurrenzbetrieb und gleichzeitig wurde praktisch jeder Grabstein mit einem Keramikbild des Verstorbenen ausgestattet. Josef Abächerli hatte sich geschickt in einem für Fotografen bereits damals umkämpften Markt positioniert. Zwischen 1900 und 1920 gab es alleine in Sarnen mindestens 5 Fotografen, welche ihre Dienste anboten. 1913 baute Abächerli am Professorenweg 1 in Sarnen ein neues Wohnhaus mit Atelier, welches heute noch steht. Der Betrieb wurde um eine Buchdruckerei erweitert und Abächerli wurde unter anderem Herausgeber des beliebten Bruder-Klausen-Kalenders. 1920 verfasste er ein kleines Lehrbuch über das Verfahren der Foto-Keramik. Josef Abächerli starb 1929 im Alter von 61 Jahren. Sein Fotogeschäfft wurde von seinem Sohn übernommen.


Arbeitsbereiche

Reportagefotografie, Porträtfotografie, Landschaftsfotografie

Themenschwerpunkte

  • Foto-Keramik
  • Porträts und Leidhelgen


Publikationen

Quellen

  • Staatsarchiv Obwalden
  • www.portraitarchiv.genealogie-zentral.ch
  • Obwaldner Volksfreund
  • Fotodok 2017


Kontakt

  • Staatsarchiv Obwalden


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