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Theo Frey

Biografie

Frey beim fotografieren. Bild von Max Albert Wyss

Theo Frey (* 14. Februar 1908 in Hochdorf; † 19. April 1997 in Weiningen ZH) war ein Schweizer Fotograf. Er zählt zu den Klassikern der Schweizer Reportagefotografen und Dokumentaristen.

Nach einer Berufslehre als Maschinenschlosser in Hochdorf absolvierte Frey von 1927 bis 1930 ein Studium als Maschineningenieur am Technikum Winterthur. Von 1931 bis 1935 war er als Radiobauer und Radiohändler im Luzerner Seeland tätig. Er entschloss sich Fotograf zu werden und zog 1935 nach Zürich, wo er am Photographischen Institut der ETH Zürich|ETH eine Stelle als Volontär fand. Von 1935 bis 1938 verfasste er Kurzreportagen aus allen Bereichen für verschiedene Familienblätter, für Meyers Schweizer Frauen- und Modeblatt, die Zürcher Illustrierte, den Föhn und für die Neue Zürcher Zeitung. Für die Schweizerische Landesausstellung von 1939 realisierte er eine Serie von zwölf Gemeindeporträts, welche die kulturelle Vielfalt der Schweiz dokumentierten.

Im Aktivdienst war er Fliegersoldat in Spreitenbach und von 1940 bis 1945 Fotoreporter im Pressebüro des Armeestabes. Dort war er für den Aufbau des Photographen-Detachements mitverantwortlich. Beim Rütlirapport vom 25. Juli 1940 war er offizieller Berichterstatter. 1945 reiste er im Rahmen der Schweizer Spende und im Auftrag des Schweizerisches Roten Kreuzes in die kriegsversehrten Gebiete in Lothringen und der Normandie. In den Jahren 1945 bis 1975 war er publizistischer Mitarbeiter zahlreicher Hilfswerke wie Winterhilfe, Pro Juventute, Pro Infirmis, Kinderhilfe des Schweizerischen Roten Kreuzes und der Schweizer Berghilfe (1964 – 1985). Während fünfzehn Jahren arbeitete er für das Schweizer Heimatwerk.

Theo Frey war ein Freund von Max Albert Wyss. Verschiedene reisen und Ausflüge machten sie gemeinsam und fotografierten dabei auch das gleiche.

Arbeitsbereiche

Theo Freys Hauptwerk umfasst Langzeitdokumentationen und Sozialreportagen und entstand in den späten dreissiger und vierziger Jahren. Es war dem ländlichen Leben und dem humanitären Wirken in der Schweiz gewidmet. Seine Fotografien waren vom sozialen Engagement und einer tiefen Sympathie für die Lebenswelten der kleinen Leute geprägt. Seine Aufnahmen über den Rütli­rapport mit General Guisan und seine Reportage über die internierten Soldaten in der Schweiz zeigen eine tiefe menschliche Verbundenheit. Im Rahmen seiner langjährigen Arbeit für die Schweizer Berghilfe entwickelte Theo Frey seinen spezifischen dokumentarischen Stil mit den Darstellungen des bäuerlichen Lebens. Sein Werk umfasst rund 1600 Reportagen, 14 000 Vergrösserungen und 100 000 Negative. Der Nachlass ist im Besitz des Eidgenössischen Archivs für Denkmalpflege in Bern und befindet sich seit 2006 als Dauerleihgabe bei der Fotomuseum Winterthur in Winterthur.

Ausstellungen

  • 1939 Projekt «Zwölf Gemeinden», Schweizerische Landesausstellung, Zürich.
  • 1983 «Mitmenschen. 40 Jahre Schweizer Berghilfe», Stadthaus, Zürich.
  • 1986 «50 Jahre Winterhilfe», Museum für Gestaltung, Zürich
  • 1993 «Schwarz auf Weiss», Schweizerische Landesbibliothek, Bern 1993
  • 29. Februar bis 24. August 2008 «Theo Frey. Fotografien», Werkschau zum hundertsten Geburtstag, Fotostiftung Schweiz, Winterthur

Quellen

Theo Frey auf Wikipedia

Literatur

  • «Ein Buch vom Bauen» (Festschrift), Fretz & Wasmuth, Zürich 1943
  • «Drei Monate Ferien in der Schweiz. Ein Erinnerungsbuch für unsere jungen Gäste», Landibuchverlag G. Duttweiler, Zürich 1946
  • «Rückblende. Fünfzig Jahre Bildberichte», Offizin, Zürich 1989
  • Markus Britschgi, Theo Frey - Reportagen aus der Schweiz, Diopter-Verlag, Luzern 1993, ISBN 3-905198-12-6
  • Peter Pfrunder (Hrsg.), «Theo Frey. Fotografien» (Monografie), Limmat-Verlag, Zürich 2008, (Begleitband zur Ausstellung der Fotostiftung), ISBN 978-3-85791-553-6
  • Irland, Hans Reich Verlag, 1961n München; Seite 54, 84, 86